Privatdetektiv? In Frankreich nur mit Diplom
Privatdetektiv und Detektei: Überblick der Info-Artikel
Was ist ein Privatdetektiv, in welchem rechtlichen Rahmen handelt er? Wie wählt man eine geeignete Detektei für Ermittlungen und Observationen aus? Wir klären den Begriff Privatdetektiv und behandeln auch die Auswahl eines Privatdetektivs für Ermittlungen und Observationen. Und die Ausbildung eines Privatdetektivs? Wir werfen einen Blick auf die Privatdetektiv-Ausbildung in Frankreich. | Privatdetektive: Bücher zur Ausbildung. Ferner gibt es einige Literatur zu Ermittlungen. Buchauswahl Ermittlungen II | Glossar Detektiv-Arbeit
Zusatz für Lesefreunde: Literatur/Detektivgeschichten mit dem Titel Privatdetektiv.| Privatdetektiv in Münster: die Wilsberg-Krimis
Privatdetektiv? Strenge Zulassungskriterien in Frankreich
Wer sich unter einem Privatdetektiv einen "durch das Leben geschulten" Amateur und Gelegenheits-Ermittler vorstellt, der der muss umdenken. Wenigstens in Frankreich.
In Frankreich müssen Detektive vor ihrer Tätigkeit erst ein passendes Hochschuldiplom vorweisen. Seit Oktober 2006 studieren 20 Anwärter den Beruf des Ermittelns und Beobachtens an einer Zweigstelle der Pariser Universität Assas II in Melun. In drei Jahren können sie die Hochschule mit dem Detektiv-Diplom verlassen.
Das Metier des "Schnüfflers" hat in Frankreich Tradition. Mit einem Teil davon müssen die neuen Privatdetektive brechen, denn sonst dürfen sie ihn nicht ausüben: Völlige Unbescholtenzeit ist Voraussetzung. Die brachte der Begründer des Metiers nicht mit.
François Eugène Vidocq, der 1833 die erste Detektivagentur der Welt eröffnete, war ein Ex-Häftling. Sein "Büro für universale Nachforschungen für Handel und Industrie" hat angeblich Sir Arthur Conan Doyle zur Schaffung seines Helden Sherlock Holmes inspiriert. Doch das Ausspionieren untreuer Ehepartner, das viele sich unter dieser Tätigkeit vorstellen, verschaffte dem Beruf rasch einen schlechten Ruf.
Der wirkt bei vielen Menschen nach. Das macht den Detektiv-Studenten die Entscheidung schwer. Studieren muss nun, wer vor dem Inkrafttreten neuer gesetzlicher Vorschriften nicht lange genug als Detektiv gearbeitet hatte. Drei Jahre Berufserfahrung fordert das Gesetz. Wer sie nicht nachweisen kann, muss nun studieren.
Der Beruf des Detektivs gehört mittlerweile zu den am striktesten geregelten Berufen des Landes, meint der Vizechef des französischen Detektiv-Verbandes. Ein lupenreines polizeiliches Führungszeugnis gehört genauso dazu wie die Unbescholtenheit im moralischen und ethischen Bereich.
Das Institut in Melun will nur 20 Absolventen pro Jahr ausbilden. Denn mehr kann der Markt nicht aufnehmen, sagt sein Direktor.
Beschattung oder Nachforschungen über die Vergangenheit verdächtiger Personen machen nur einen kleinen Teil der Arbeit des Detektivs aus.
Viel wichtiger sind die Kenntnisse von Versicherungs-, Banken- und Steuerrecht, Internet-Sicherheit, Buchhaltung und Finanzen. Der Studiengang in Melun umfasst 400 Stunden Praktikum in einem Anwaltsbüro oder bei einer Versicherung.