Vorsitzender der Arbeitgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ kritisiert Bundesregierung
Von Andreas Hasenkamp März 2005 (Münster-Stadtteile: Wolbeck Angelmodde)
Münster-Wolbeck. Mal erscheint die Zukunft des Westpreußischen Landesmuseums in Wolbeck gesichert, dann drängt sich die Option eines Neubaus im benachbarten Hiltrup in den Vordergrund, dann wieder scheint alles für Wolbeck geregelt - bis dann der Wahlkreis Lüneburg der Bundesministerin für Bildung ins Gerede kommt. Und zwischendurch giftet schon mal ein Lokalpolitiker einen früheren Bezirksvorsteher auf wenig menschenfreundliche Art an.
In diesen Tagen ist wieder die Bundesebene am Zuge. Mit einem vor Ort in Wolbeck weniger präsenten Aspekt des Themas: „Vertriebene und Flüchtlinge“.
Zu den überraschenden Bestrebungen von Rot-Grün,
das Westpreußische Landesmuseum in Münster nicht fortzuführen,
erklärt der Vorsitzende der Arbeitgruppe „Vertriebene und
Flüchtlinge“ der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski MdB:
"CDU und CSU lehnen Planungen der rot-grünen Bundesregierung ab,
das Westpreußische Landesmuseum in Münster zu schließen und die
bewährte Einrichtung nach Lüneburg zu verlegen."
Es sei vielmehr "wichtig, dass das Westpreußische Landesmuseum als
selbständige Einrichtung erhalten bleibt. Seit Jahrzehnten ist diese
Einrichtung in Münster fest verwurzelt und für seine wichtige Arbeit
zur Darstellung der Geschichte und Kultur Westpreußens anerkannt.
Durch das Vorhaben von Rot-Grün wird eine wichtige Institution der
Bundesförderung nach § 96 Bundesvertriebenengesetz in Frage gestellt."
Im Sommer 2003 hatte die Behörde der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien die Leitung des Westpreußischen
Landesmuseums darüber informiert, dass die Einrichtung am Standort
Münster auf Dauer erhalten bleiben werde und grünes Licht für die
Planungen zur Erweiterung des Museums durch einen Neubaukomplex
in einem Nachbarort des jetzigen Standorts Wolbeck erteilt.
Dass diese Aussagen nunmehr revidiert und durch Planungen zur
Schließung des Standortes in Münster ersetzt werden, stellt "einen
unglaublichen Vertrauensbruch dar", so Marschewski.
Der Vorgang um das Westpreußische Landesmuseum in Münster sei "ein
erneuter Beleg für die mangelnde Sensibilität der rot-grünen
Bundesregierung für die Aufgaben der Bewahrung des kulturellen Erbes
der Heimatvertriebenen und ein deutlicher Beleg für die
Unzuverlässigkeit von Rot-Grün in diesem Aufgabenbereich."
Andreas Hasenkamp
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